Meine hochsensible Stärke – Teil 3

Meine hochsensible Stärke – Teil 3

Selbst in – oder gerade wegen – dieser außergewöhnlichen und fordernden Zeit teilt eine weitere liebe Freundin ihre hochsensible Stärke mit uns. Ganz herzlichen DANK für Dein Vertrauen und diesen tief gehenden Blick in Deine Seele!

 

Nichts geht jemals vorbei, bis es uns gelehrt hat, was wir wissen müssen.

Pema Chödrön

Hochsensibel in Zeiten der Krise oder auch wie man das Leid der ganzen Welt (er) trägt

Was für ein Titel. Ich war selbst etwas überrascht. Aber so reißerisch Headlines oft sind, dieser Tage besonders, so wahr klingt es wohl für Menschen mit Hochsensibilität.

Das Thema Corona ist allgegenwärtig. Und diesmal ist es nicht nur im Fernsehen, es ist nicht weit weg und es sind nicht die anderen. Es ist real, es ist hier und es betrifft uns alle. Auf eine besondere Weise trifft es Menschen, die diese ganz feinen Antennen haben. Menschen, mit jeder Menge Bedürfnisse, die sie aber meist hintanstellen. Wie ein Schwamm gehen sie durch die Welt und saugen alles in sich auf. Emotionen, Bilder, Gerüche, Geräusche, Schwingungen, Energie. Das sind die Menschen mit dem sechsten Sinn. Und diesen Sinn könnte man auch den Sinn für Weltschmerz nennen.

Fluch wie Segen zugleich

Jetzt klingt das alles natürlich unglaublich negativ. Ist es aber gar nicht. Diese Menschen, diese hochsensiblen Personen unter uns, sind, so wie ich, in der Lage Dinge wahrzunehmen, die anderen verborgen bleiben. Und das ist Fluch wie Segen zugleich. In Situationen wie diesen, in denen die ganze Welt nur ein Thema kennt, ist die Verunsicherung groß. Im Wirrwarr aus social media, social distancing, e-learning, tele-working, homeoffice, video conferences, Skype dates und natürlich pädagogisch up to dater Kinderbetreuung (ganz nebenbei), geraten wir alle an unsere Grenzen. In dieser Zeit habe ich manchmal das Gefühl, die Last und das Leid der gesamten Welt liegt auf meinen Schultern. Doch spannender Weise kann ich gerade jetzt meine Stärken entfalten. Denn ich weiß, dass ich gut auf mich Acht geben muss. Dass ich mit meiner Energie haushalten kann und mir Pausen gönne, wenn ich sie brauche. Und genau jetzt, in Zeiten der Krise, kommen diese Stärken auch besonders zum Vorschein.

 

 

Stütze sein in dieser Zeit der Unsicherheit

Als Führungskraft im sozialen Bereich gehe ich nach wie vor täglich in die Arbeit. Die Routine und Struktur tun mir gut, geben mir Sicherheit. Ich bin Ansprechperson für Freunde, Familie, Arbeitskollegen, Eltern und Kinder. Für sie bin ich eine Stütze. Und diese Stütze kann ich sein, weil ich durch meine feinfühlige, empathische Art meinen Mitmenschen ein Gefühl des Verstandenseins und der Sicherheit geben kann, ohne viele Worte. Danke Hochsensibilität!

Gesunder Geist in gesundem Körper

Mir selbst gegenüber bin ich oft deutlich unsensibler. Man selbst ist eben immer der härteste Kritiker. Deshalb (und wegen der überdurchschnittlichen Menge an Essen) habe ich Yoga für mich entdeckt. Ganz ehrlich, es hat eine Pandemie gebraucht, um mich dafür zu begeistern, aber jetzt liebe ich es dafür umso mehr. Denn dadurch habe ich gelernt, dass man selbst so manche Last leichter trägt, wenn man einen starken, geraden Rücken hat. Gesunder Geist in gesundem Körper, sagt man ja. Und es wirkt! Denn so wie wir das korrekte Heben und Tragen von schweren Dingen lernen, können wir das auch mit den unsichtbaren Lasten tun. Die äußere, aufrechte Haltung hilft mir, meine innere Haltung zu stärken.

Kraft schöpfen

Meine Kraft dafür kommt oftmals aber auch aus meinem Umfeld. Sie liegt in aufbauenden Gesprächen, im gemeinsamen Lachen, in guter Musik und spannenden Podcasts, genauso wie in der Natur, die sich ja gerade eine kleine Pause von uns gönnen darf. Genauso wie Menschen mit Hochsensibilität sich kleine Pausen gönnen dürfen. Vor allem für die Gedanken, die oft allzu lange nachhallen. In solchen Situationen hilft es mir, mich vollends auf eine gewisse Tätigkeit zu konzentrieren. Wie es mein Beruf vielleicht vermuten lässt, bastle ich gerne (was für ein Klischee). Die kleinsten, fitzeligsten Herausforderungen liebe ich besonders. Wenn es aber mal zur Abwechslung die Ikea Kommode sein soll, auch gut. Vor dem Einschlafen noch ein Podcast oder klassische Musik, ein kleines, inneres Dankeschön. Und so fällt es am nächsten Tag wieder ein bisschen leichter, diese bekannte, fast schon liebgewonnene Last der Welt zu tragen.

Danke Hochsensibilität!

 

 

 

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